Aus dem Kneippianum soll eine psychosomatische Klinik werden

Die Stadtratsfraktion Freie Wähler freut sich, dass aus dem Kneippianum nun eine psychosomatische Klinik werden soll. Diese Nachnutzung wäre ganz im Sinne von Pfarrer Kneipp.

Im August 2018 hatte ganz Bad Wörishofen die Nachricht erschüttert, dass das 1896 gegründete Kneippianum aus wirtschaftlichen Gründen zum Jahresende geschlossen wird. Auch wenn die Kneipp‘schen Stiftungen mit der Schließung das Sebastianeum stärken und erhalten wollten.

„Ich bin erleichtert und froh, dass meine Saat nun aufgehen wird.“

Der Erste Bürgermeister a. D. Paul Gruschka (FW)

Gruschka wurde als damaliger Erster Bürgermeister von dem Orden Barmherzige Brüder bereits im Juli 2018 vertraulich informiert, dass die Schliessung des Kneippianums bevorsteht. Er hat sofort begonnen an der Nachnutzung des Kneippianums im Sinne von Pfarrer Kneipp zu arbeiten und sich sofort auf die Suche nach Investoren gemacht. Frau Kurdirektorin Petra Nocker und die Bauverwaltung waren intensiv in die Überlegungen Gruschka’s eingeweiht und alle waren sich einig, dass die beste Nachnutzung eine Klinik wäre.

Mit einem Schreiben an den damaligen Staatsminister und Landtagsabgeordneten Pschierer und die Landtagsabgeordneten Pohl und Holetschek brachte Gruschka ins Gespräch, dass das Angebot an Planbetten für Psychosomatik in Schwaben noch zu gering sei, was doch für eine Klinik im Kneippianum spräche und bat, dass eine gemeinsame Lösung gefunden werden sollte.

Frau Kurdirektorin Nocker nahm im Auftrag von Gruschka schon im August 2018 Kontakt mit mehreren Kliniken, darunter auch die Heiligenfeldkliniken, auf. Es ist sicher auch ihrem Verhandlungsgeschick, ihrer Hartnäckigkeit und Ihrer guten Vernetzung im Bereich Kur- und Tourismus, aber auch im Klinkbereich zu verdanken, dass diese Nachnutzung nun zustandekommen wird. Als ihr ehemaliger Dienstherr kann Gruschka nur sagen: „Meinen Glückwunsch und meinen Respekt, Frau Nocker. Sie sind eine würdige Kurdirektorin für Bad Wörishofen.“

Das Problem einer Nachnutzung bestand darin, dass das Kneippianum baurechtlich im Kurgebiet liegt und Bürgermeister a. D. Gruschka, der Stadtrat und die Verwaltung keine Ausnahmen in Richtung einer Wohnnutzung zulassen wollten, um den Charakter unserer Kurstadt nicht negativ zu beeinflussen. Auch die Größe des Objektes schränkte natürlich den Kreis der Investoren ein.

Eine Übernahme des Kneippianums durch die Stadt schied aus, da dies keine Aufgabe der Stadt ist. Eine Stadt darf letztlich kein Hotel betreiben.

Die Presse schrieb nicht ohne Grund von „Kneipps schwierigem Vermächtnis“.

Um so größer ist nun die Freunde, dass dieses schwierige Vermächtnis erfüllt werden kann.

Thomas Vögele

Fraktionsvorsitzender der Stadtratsfraktion Freie Wähler